„Wie will ich eigentlich leben“? Das war die Frage, die mich umtrieb. Mein bisheriges Lebenskonzept stimmte nicht mehr. Alleine leben, mitten in Hamburg, das immer voller wird, das soziale Netz mehr oder weniger weit versprengt. Eigentum war auch ein Thema – wenn, dann jetzt. Genervt vom Hamburger Wohnungsmarkt tippte ich trotzdem noch einmal etwas in die Suchmaschine ein, diesmal „Wohnprojekt Hamburg“.
Wenn ein „selbstbestimmter“ Umzug bevorsteht, dann freut man/frau sich in der Regel auf die neue Wohnung oder das neue Haus. Denn normalerweise wird das ja eine Verbesserung gegenüber der vorherigen Wohnsituation sein. Vielleicht ist die neue Wohnung schöner, heller, größer, ruhiger – oder das Wohnumfeld entspricht eher den eigenen Wünschen – oder sogar beides … Bei Beate und mir ist es jedenfalls so: Wir genießen die Vorstellung, in eine moderne Wohnung in einem...
Was für ein Sonnentag – dort, wo bald schon unser Ökologisches Quartier lebt, lassen sich heute Pusteblumen pusten, nebenan auf der Weide suchen die Kühe einen Schattenplatz, die Vögel zwitschern um die Wette ...
Ganze vier Wochen ist es erst her, dass wir hier in Bargteheide unsere Mietwohnung bezogen haben – in der wir bleiben, bis unsere Wohnung im Wohnprojekt zum Einzug bereit ist. Wir drei haben uns hier so schnell eingelebt, dass wir es selbst kaum glauben können. Woran mag das liegen?
Draußen sein, die Sonne genießen. Gute Luft atmen. Ein Windzug weht durch die Blätter des Apfelbaums. Ein Sommerabend, jemand hat zur gemeinsamen Feuerstelle zum Stockbrot essen eingeladen. Einige sitzen gesellig beisammen, man hört Gitarrenmusik. Andere bevorzugen die Ruhe in den eigenen vier Wänden ...
Verlesen von Vertragsentwürfen, feilen an Formulierungen im Paragraphen-Deutsch, Detail-Feedback von Rechtskundigen, Abklopfen von inhaltlichen Fragestellungen – die letzten Wochen und GbR-Sitzungen waren intensiv und arbeitsreich und hatten vor allem ein Ziel: Die notarielle Beurkundung aller Verträge, um am Ende den Kaufvertrag für das Baugrundstück zu unterzeichnen.
Bekanntermaßen ist man als Familie mit einem temperamentvollen Jungen gerne draußen und so kommt man nachbarschaftlich ins Gespräch und redet über dies und das. Tja, und genauso ist bei uns das Feuer für „unser“ Projekt entfacht worden. Nina kam auf dem Spielplatz mit Moni ins Gespräch über Bargteheide, das Projekt und Wohnen im Allgemeinen.
Eigentlich waren wir im April auf der „Eigenheimmesse“, um in einer ersten Annäherung das ABC der HäuslebauerInnen zu lernen. Schon lange beschäftigte uns die Frage, wie und wo wir in Zukunft als Familie zu viert wohnen wollten. Stadt? Land? Miete? Eigentum? Immer wieder gab es zu große Haken – auf dem Land ist es schön grün, aber es könnte sein, dass man als Familie allein vor sich hin lebt. In der Stadt ist es zwar nicht so schön grün, dafür ist man nicht allein.
So langsam geht es in die Details: Das merkt man nicht nur daran, dass wir über Flächenberechnungen, Briefkästen, Treppen etc. auf dem Grundstück sprechen. Das wird vor allem dann deutlich, wenn sich eine engagierte Gruppe an Personen unserer Baugruppe darum bemüht, eine treffende Formulierung unserer Präambel in der Teilungserklärung zu finden.
Ich habe an unserem Baufeld (s.o.) „Probe geschlafen“, in meinem Camper, mit Fenster auf: Wieder das Zirpen der Grillen zu hören. Auf einmal fällt der Flugverkehr auf, wenn er denn da ist – in Barmbek ist er im allgemeinen Lärm untergegangen. Mich erschreckt, wie sehr ich mich daran gewöhnt habe. Weite und die saubere Luft. Nicht nur 2, 3 Leute in der Nachbarschaft näher zu kennen. Und gerade die größere Anzahl im Projekt lässt einem auch